Das Geheimnis der Eulerschen Formel: Yôko Ogawa

Das Geheimnis der Eulerschen Formel
Yôko Ogawa: Das Geheimnis der Eulerschen Formel. 256 Seiten. Liebeskind. 2012

Die Geschichte:

Durch einen Unfall leidet ein Mathematikprofessor an einem irreparablem Hirnschaden. Der dazu führt, dass sein Kurzzeitgedächtnis nur achtzig Minuten währt.
Diese Situation ist natürlich auch für die Menschen um ihn herum nicht leicht zu ertragen.
Keine Haushälterin hält es länger bei dem Professor aus, denn am nächsten Tag hat er schon alles wieder vergessen.
Bis dann die achte Haushälterin zusammen mit ihrem Sohn, (vom Professor „Root“, Wurzel genannt) ein bisschen Lebensfreude in sein Leben bringen.
Langsam entwickelt sich zwischen dem Professor, seiner Haushälterin und deren Sohn ein zarte Freundschaft.
Und ganz nebenbei erwacht bei der Haushälterin die Liebe zur Mathematik.
Leider gefällt das der Schwägerin vom Professor gar nicht. Und macht dem ganzen erst einmal ein plötzliches Ende.

Meine Meinung:

Was für ein Buch! Ein wahrer Schatz! Eine zarte Geschichte, poetische und klug.
Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und die leisen Töne haben mich berührt.
Der Roman lebt von den zwischenmenschlichen Gefühlen verknüpft mit Naturwissenschaft.
Ich spürte förmlich eine gewisse Demut beim Lesen.
Dieses Buch muß man förmlich inhalieren, langsam Satz für Satz einatmen und dann langsam wieder ausatmen, damit man den einzelnen Wörtern hinterher schauen kann, wenn sie sanft entschweben.

Fazit:

Ein Roman der wie eine Umarmung ist.
Wer sich für Mathematik interessiert kommt voll auf seine Kosten und wer Mathematik nicht mag, wird sich wundern, dass sie so wunderbar zur Literatur passt.
So ein schönes Buch. UNBEDINGT LESEN!

Bewertung: von ganzen Herzen 5 Lesezeichen
Von Petra (Buchgeschnatter)

Dieses Buch befindet sich noch nicht im Büchereibestand. Schreibe doch bitte einen Kommentar, so kannst auch du dich mit Buchwünschen einbringen.

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert: Joel Dicker

Joel decker: Die wahrheit über den Fall Harry Quebec. 736 S. Piper Verlag. 2013
Joel Dicker: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert. 736 Seiten.  Piper Verlag. 2013

Eine Freundschaft zweier Schriftsteller Quebert und Goldmann, die als Vater-Sohn-Gespann gesehen werden kann. An der Ostküste in den USA wird im idyllischen Städtchen Aurora nach 33 Jahren das Skelett von Nola im Garten von Harry Quebert gefunden. Dieser steht unter Mordverdacht, noch mehr, als bekannt wird, dass die beiden eine Liebesgeschichte verband. Viele Menschen verurteilen ihn für seine Liebe zu einem 15 jährigen Teenager. Marcus Goldmann, ein junger Autor mit einer Schreibblockade ist davon überzeugt, dass sein Schriftsteller-Vorbild unschuldig ist. Deshalb reist er nach Aurora, befragt Menschen zu aktuellen und 33 Jahren zurückliegenden Ereignissen. Er recherchiert auf eigene Faust. Eine Reise in die Tiefe der Seelen der Menschen, die wir meinen zu kennen und die uns immer wieder aufs neue überraschen. Wer war Nola? Unschuldiger Teenager? Frühreife Frau? Welche Rolle spielen die anderen, damals ihre Nachbarn, Mitschüler, Freundinnen? Wer verbirgt mehr als es für die Wahrheit förderlich ist? Angehörige und Freunde zeichnen ein Bild von dieser Liebe, die verboten und doch stark genug war, um bis in die heutige Zeit zu überleben. Die Suche nach dem Täter wirbelt einiges auf. Die Freundschaft von Goldmann und Quebert wird auf so manche Probe gestellt.

Am Ende gibt es Überraschungen – ob positiv oder negativ – kann jeder Leser für sich entscheiden. Ein Lesevergnügen der besonderen Art. Von AsDa

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Vogelweide: Uwe Timm

Uwe Thimm: Vogelweide. Kiepenheuer und Wisch. 2013
Uwe Timm: Vogelweide. 334 Seiten. Kiepenheuer & Witsch. 2013

Am selben Tag, an dem Eschenbach den Bankrott seiner Softwarefirma erkennen muss, beendet seine Geliebte, Anna, ihre äußerst intensive Liebesbeziehung. Eine Beziehung, die nicht nur ihrer beider Welt regelrecht aus den Angeln gehoben hat, sondern – als verheimlichter Teil einer Vierecksgeschichte – auch die ihrer „eigentlichen“ Partner Selma und Ewald.

Sechs Jahre später, abgeschieden und „reich an Zeit“ auf einer naturgeschützten Vogelinsel in der Elbmündung als Vogelwart lebend, hat Eschenbach zu sich selbst und zu seinem inneren Frieden gefunden. Als Anna, die nach der Trennung in den USA ein neues Leben angefangen hat, überraschend ihren Besuch ankündigt, rollt Eschenbach vor seinem inneren Auge noch einmal ab, was sie so stark zueinander zog, dass Anna für sich nur noch die Flucht weg von ihm und aus ihrer eigentlich glücklichen Ehe sah.

Leser, die Freude an sprachlich schönen, treffenden Formulierungen haben, werden diesen ruhig erzählten Roman lieben. Timm öffnet dem Leser den Blick für die feinen Unterschiede in den Beziehungen zwischen sich liebenden und wertschätzenden Menschen. Dass es trotzdem kein „Happy End“ im herkömmlichen Sinne geben kann, liegt daran, dass Anna und Eschenbach sich zu spät im Leben getroffen haben – und dass sie diese Tatsache auch akzeptieren können.

Mit „Vogelweide“ ist Uwe Timm m.E. wieder ein sehr lesenswerter Roman gelungen. Ausleihbar auch in der EÖB Oberwinter.
Von Irmgard

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Honig: Ian McEwan

Ian Mc Ewan: Honig
Ian McEwan: Honig. 448 Seiten. Diogenes. 2013

Nach dem Studium der Mathematik verliebt sich Serena in einen schwerkranken Kriegsveteranen. Durch ihn erhält sie eine Stelle beim Geheimdienst MI5, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, vor allem junge Schriftsteller, die mit der britischen Regierung konform gehen, finanziell zu unterstützen.

In den 70er Jahren, der Zeit des kalten Krieges herrschen in England soziale Unruhen, eine große Energiekrise und der Nordirlandkonflikt ist noch nicht ausgestanden. Mit Hilfe der finanziellen Förderung verspricht sich der Geheimdienst, Schriftsteller beeinflussen zu können und so den aufkommenden Kommunismus zu bekämpfen. Offiziell wird ihnen glaubhaft gemacht, dass eine kulturelle Stiftung an ihrem Erfolg interessiert sei und sie aus diesem Grunde fördere.

Serena, die schon immer gerne und viel gelesen hat, übernimmt die Operation „Honig“. Ihre Aufgabe ist es, den Schriftsteller Tom Haley davon zu überzeugen, dass die kulturelle Stiftung ihn ganz uneigennützig unterstützt. Ihr einziger Grund sei, ihm den Rücken finanziell freizuhalten, weil ihr seine bisherigen Veröffentlichungen so gut gefallen hätten.

Gleich nach den ersten Treffen verlieben sich Serena und Tom ineinander und verbringen die Wochenenden gemeinsam. Sie sprechen viel über englische Literatur und über Tom Haley`s Texte, und Serena glaubt, dadurch ihren Freund besser kennen und verstehen zu lernen. Für sie wird es eine immer größere Belastung, dass sie ihm nichts über ihre Tätigkeit beim Geheimdienst sagen kann, da sie sich sicher ist, dass die ganze Wahrheit das Aus ihrer Liebe bedeuten würde.

Während zu Beginn der Eindruck erweckt wird, es handele sich um eine Spionagegeschichte, rückt Ian Mc Ewan im weiteren Verlauf die Liebesgeschichte in den Vordergrund. Genial ist das Ende der Geschichte, mit dem sicherlich niemand rechnet. Erst jetzt wird dem Leser klar, wie Mc Ewan ihn über einen längeren Zeitraum getäuscht und auf falsche Fährten geführt hat.

Auch wenn zwischendurch einige Längen aufkommen, ist das Buch sehr unterhaltsam und erinnert noch einmal an die politische und soziale Situation der 70er Jahre.
Das Beste allerdings ist der Schluß!
Von Agnes

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Der Tod kommt nach Pemberley: P. D. James

P. D. James: der Tod kommt nach Pemberley
p.d. James: Der Tod kommt nach Pemberley. 382 S. Droemer. 2013

Pemberley im Jahr 1803: Mr. Darcy und seine Lizzy sind im sechsten Jahr glücklich verheiratet, haben zwei wohlgeratene Söhne und führen ein beschauliches Leben in idyllischer Umgebung.
Dann aber passiert das Undenkbare und am Abend vor dem großen Herbstball wird die Vorfreude empfindlich gestört: Aus dem waldigen Teil des Pemberley-Parks bricht in rasender Fahrt eine Kutsche, darin eine völlig aufgelöste Lydia Wickham – Elizabeths missratene kleine Schwester –, die behauptet, ihr Mann sei ermordet worden!

Es ist natürlich nicht wirklich eine Fortsetzung von „Stolz und Vorurteil“. Fans von Jane Austen kommen aber auf ihre Kosten. P. D. James, die von sich behauptet Jane Austens Werk jedes Jahr von neuem zu lesen, trifft den Ton des berühmten Vorbildes richtig gut und beschreibt das Leben auf einem alten englischen Landsitz sehr treffend. Ein Leben, das dadurch gekennzeichnet ist, dass zu allererst der Schein, das Ansehen gewahrt werden muss … was dann natürlich zu den Verwicklungen führt, die die Suche nach Motiv und Täter erschweren. Ab und zu blitzt Humor auf, very british. Sobald aber der Kriminalfall in Gang kommt, treten die altbekannten Figuren etwas in den Hintergrund.

Wer einen wunderbaren, eher gemächlichen (historischen) Kriminalroman sucht, ist hier richtig. Von Sibylle

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Das Bienenmädchen: Rachel Hore

Rachel Hore: Das Bienenmädchen. 592 Seiten. Bastei Lübbe. 2013
Rachel Hore: Das Bienenmädchen. 592 Seiten. Bastei Lübbe. 2013

Lucy entdeckt nach dem Tod ihres Vaters Tom Unterlagen über seine Forschungen in ihrer Familiengeschichte. Dort taucht der Name Rafe auf, anscheinend ein Onkel von ihr. Doch Lucy hat noch nie von ihm gehört und auch noch nie jemanden über ihn sprechen hören. Ihre Neugier ist geweckt, sodass sie nach ihrem Urlaub noch einen Zwischenstopp in Cornwall einlegt um das alte Herrenhaus Carlyon Manor, welches ihrer Großmutter Angelina gehörte, zu besuchen. Als Lucy das alte und mittlerweile sehr heruntergekommene Herrenhaus betritt, fühlt sie sich mit diesem Haus verbunden. Sie beschließt aus ihrem Gefühl heraus noch mehr über ihre Familiengeschichte zu erfahren. Sie bleibt im kleinen Küstenort Saint Florian. Dort macht sie sich auf die Suche nach Informationen über das Herrenhaus und ihre Geschichte. In Saint Florian trifft sie die alte Dame Beatrice, die ihre Großmutter und deren Familie sehr gut kannte. Beatrice erzählt Lucy die wahre Geschichte ihrer Familie und ihre Verbindung. Diese reicht weit zurück, die ganze Geschichte spielt sich vor allem in der Zeit des 2. Weltkriegs und im besetzen Frankreich ab.

Das Herrenhaus Carlyon Manor gehörte der reichen Familie Wincanton. Beatrice, ein einheimnisches Mädchen, wurde zur besten Freundin der ältesten Tochter Angelina der Wincantons. Sie spielten den ganzen Sommer über immer zusammen. Es war ein aufregender Sommer. Beatrice rettete einen Jungen names Rafe Ashton das Leben, der fast in rauer See ertrunken wäre. Daraufhin verliebt sie sich in Rafe. Doch die glücklichen Tage auf Carlyon Manor sind nur von kurzer Dauer. Der bevorstehende 2. Weltkrieg bringt das Leben von Angelina, Beatrice und Rafe völlig durcheinander.

Was für Geheimnisse verbirgt die Geschichte von Beatrice und den Wincantons noch?

„Das Bienenmädchen“ ist eine lebendig und interessant erzählte Geschichte, die Vergangenheit und Gegenwart geschickt zusammenfließen lässt. Ein Roman über Freundschaft, Liebe, Mut und Verrat. Von Vanessa

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Nacht ist der Tag: Peter Stamm

Peter Stamm: Nacht ist der Tag.
Peter Stamm: Nacht ist der Tag. 256 Seiten. S. Fischer. 2013

Die 39-jährige Gillian, erfolgreiche Fernsehmoderatorin, erwacht nach einem Unfall im Krankenhaus mit einem klaffenden Loch mitten im Gesicht. Ihr Mann, der Fahrer des Wagens, ist bei dem Unfall ums Leben gekommen. Ihr ist schnell klar, dass sie ihr altes, „stylisches“ Leben nicht einfach wieder aufnehmen kann.
Rückblickend erzählt Gillian von ihrer äußerlich glamourösen, jedoch nicht ganz so glücklichen Ehe mit einem Journalisten und welchen Streit die Eheleute an dem Abend des Unfalls hatten. Gillian, die bei einer Sendung einen aufstrebenden Fotokünstler kennengelernt hatte, fühlt sich von diesem Mann angezogen und bringt ihn dazu, sie nackt zu fotografieren. Genau diese Fotos findet Gillians eifersüchtiger Ehemann und es folgt der Streit zwischen den Eheleuten.
Im zweiten Kapitel des Buches, sechs Jahre später, wechselt die Perspektive zu Hubert, dem Fotokünstler, Professor an der Kunsthochschule, der seit Jahren in einem Tief steckt, künstlerisch wie privat. Von einem befreundeten Galeristen bekommt er das Angebot für eine Vernissage in einem Kulturzentrum in einem abgelegenen Engadiner Bergdorf. Er sagt zu und fährt hin, hat allerdings keine aktuellen Werke und ihm fehlt die Inspiration für etwas Neues. Hier in diesem Bergdorf trifft er Gillian, die sich inzwischen Jill nennt, wieder. Ihr Gesicht ist zum größten Teil wieder hergestellt und sie arbeitet dort als Entertainmentchefin in einem Clubhotel.
Hubert und Jill kommen sich näher, auch körperlich. Trotzdem kommt es ein weiteres Mal zu einem Bruch und jeder für sich kehrt aus der Abgeschiedenheit des Bergdorfes wieder ins Leben zurück.

Ein fesselnder, flüssig geschriebener Roman, in einer eher nüchternen, distanzierten Sprache. Von Helene

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Die einen sagen Liebe, die anderen nichts: Susann Pásztor

Susann Pastor: die einen sagen Liebe, die anderen sagen nichts
Susann Pásztor: Die einen sagen Liebe, die anderen sagen nichts. 256 Seiten. KiWi-Paperback.  2013

Der Titel hat mich angesprochen,
warum wird es unterschiedlich „gesagt“?

Mila, eine Frau, besucht auf Anraten ihrer Therapeutin ein „Schweigeseminar“, das sich „Reines Gewahrsein“ nennt. Das Seminar soll u.a. dem wertfreien Beobachten dienen, was ihr schwer fällt. Gedanken kreisen, sie denkt viel nach, begreift manches Altes neu. Als Leserin fand ich ihren inneren Prozess echt/authentisch, ich konnte ihre Fragen und Antworten nachvollziehen. Als sie in der Erinnerung über Verluste in ihrer Familie weint, werden ihr Taschentücher von allen Seiten zu geschoben. Die anderen nehmen Anteil. „In der Meditation wird der ständige Wechsel und die Vergänglichkeit in unserem Inneren wahr. Wir üben uns im Loslassen, Annehmen und in der Liebe.“ Zitat des Seminarleiters. Nach 3 Tagen ist der Kurs zuende, Mila muss noch weit fahren, als ein Teilnehmer Simon sie nach einer Mitfahrgelegenheit anspricht. Im Auto reden sie viel, in der Stadt, wo er ein Hotelzimmer hatte wegen des Seminars, durchstreifen sie erst die Straßen der Stadt und landen auch im Hotel. Einerseits voraussehbar und doch atemberaubend schön, wie sie sich aufeinander einlassen. Den Kurs im Nacken, leben sie aus, was sie neu gelernt haben und es tut gut, sie dabei zu begleiten. Nach einer weiteren Nacht trennen sich ihre Wege. Eine Suche schließt sich an. Das Leben annehmen und loslassen, Weisheiten dieses Romans. Ich fand ihn schlicht, einfach schön und war neugierig bis zum Schluß. Von AsDa (Astrid)

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