Der Zopf: Laetitia Colombani

Der Zopf : Roman / Laetitia Colombani; aus dem Französischen von Claudia Marquardt. – Frankfurt am Main : S. Fischer, 2018. – 283 Seiten

Das Buch „Der Zopf“ von Laetitia Colombani handelt von drei Frauen, die in ganz verschiedenen Welten und Kulturen leben.

Smita und ihre Familie leben in Indien und gehören zu den Unberührbaren. Um für ihren Unterhalt zu sorgen, reinigt Smita die Latrinen der höher gestellten Bewohner des Ortes. Sie nimmt ihre kleine Tochter mit, damit sie lernt, wie man mit bloßen Händen die Exkremente herausholt und sie anschließend auf den Feldern verteilt. Smitas Mann jagt tagsüber Ratten, die sie abends für die Familie brät. Ihr Mann ist tief im Glauben verwurzelt und hofft auf ein besseres Leben nach seiner Wiedergeburt. Doch Smita will ihrer Tochter schon jetzt ein besseres Leben ermöglichen. Sie soll Lesen und Schreiben lernen und es einmal besser haben als ihre Mutter. Deshalb beschließt Smita eines Tages ihren Mann und das Dorf zu verlassen.

Giulia, 19 Jahre, lebt in Palermo und hilft ihrem Vater in der kleinen Perückenfabrik, die die Familie schon seit Generationen besitzt. Als ihr Vater einen Unfall hat und ins Koma fällt, übernimmt sie die Leitung der Firma. Sie muss feststellen, dass die Firma hochverschuldet ist und immer weniger Aufträge bekommt, vor allem auch, weil die Qualität der Perücken inzwischen nicht mehr besonders gut ist. Giulia arbeitet hart, um die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen erhalten zu können. Nur in der Mittagszeit trifft sie sich heimlich mit Kamal, der ihr Mut und Kraft gibt und vor allem Ideen, wie sie die Fabrik moderner machen kann.

Die dritte Frau, die Laetitia Colombani vorstellt, kommt aus Montreal, Kanada. Sie ist eine angesehene Anwältin und alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Besonders wichtig ist ihr, Beruf und Familie zu trennen, wodurch ihr Alltag durchstrukturiert ist. Beruflich ist sie kurz davor, die Karriereleiter hochzusteigen und Partnerin in der Kanzlei zu werden, was ihr jedoch immer weniger Zeit für ihre Kinder lässt. Als sie die Diagnose Krebs erhält, fällt sie in ein tiefes Loch, beschließt aber, den Kampf gegen die Krankheit alleine durchzuziehen. In ihrem Terminkalender vermerkt sie verschlüsselt die Termine für die Arztbesuche und Therapien und macht allen in der Kanzlei etwas vor. Bis eines Tages ihre Assistentin im Wartezimmer ihres Arztes sitzt.

Am Ende des Buches fügt Laetitia Colombo das Leben dieser drei Frauen zusammen, obwohl sie sich nie begegnet sind.

Laetitia Colombani erzählt von den Schicksalen dreier sehr starker Frauen, die ihr Leben trotz aller Widerstände in die Hand nehmen und sie zeigt, dass es sich immer wieder lohnt, einen Neuanfang zu wagen.

Ein sehr berührendes Buch mit Tiefgang, das sich lohnt zu lesen!

Agnes

Hier kannst du das Buch „Der Zopf“ vormerken.

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