Kindeswohl: Ian Mc Ewan

Ian McEwan: Kindeswohl. Diogenes
Ian McEwan: Kindeswohl. 224 Seiten. Diogenes. 2015

Fiona Maye ist Berufsrichterin in Familienangelegenheiten am High Court in London, die von allen sehr geachtet und respektiert wird. Sie muss über den Eilantrag einer Klinik entscheiden, die bei einem 17-jährigen an Leukämie erkrankten Jungen eine lebensrettende Bluttransfusion vornehmen möchte. Der Junge wie seine Eltern sind allerdings überzeugte Zeugen Jehovas und verweigern die Transfusion aus religiösen Gründen. Nach eingehenden Recherchen und einem intensiven Gespräch mit dem Jungen entscheidet die Richterin zu Gunsten der Klinik und zum Wohl des Kindes. Erstaunlicherweise sind die Eltern über diese Entscheidung glücklich, da das Leben ihres Kindes gerettet wird ohne, dass sie gegen ihre religiöse Überzeugung verstoßen mussten. Der Junge betrachtet sein bisheriges Leben danach allerdings sehr kritisch.

Der zweite Handlungsstrang beschäftigt sich mit dem Privatleben der 59-jährigen Fiona, die sich in einer schweren Ehekrise befindet. Ihr Mann hat eines Abends überraschender Weise eine Affäre gestanden und ist ausgezogen.

Der Roman ist spannend und sehr detailliert beschrieben, so dass man die Arbeit und Gedankengänge der Richterin Fiona Maye in dem brisanten Fall wunderbar nachvollziehen kann. Daneben werden Fionas Umgang mit den alltäglichen Problemen und ihrer Ehekrise beschrieben. Eine gelungene Mischung, die einen als Leser fesselt.

Andrea

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Eine Antwort auf „Kindeswohl: Ian Mc Ewan“

  1. Danke für die ausführliche Beschreibung, die weckt mein Interesse.
    Das Buch werde ich mir vormerken für meinen nächsten Termin in der Bücherei.
    Wie Menschen mit ihren (religiösen) Überzeugungen leben und worauf es im Umgang mit ihnen in unserer Gesellschaft ankommt, lässt mich neugierig werden. Auch das Leben der Berufsrichterin ist für mich ja nicht alltäglich, da hinter die Kulissen zu schauen, sei es auch nur in Form eines Romans, klingt gut. Danke für Deinen Tipp, Andrea.

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