Aller Tage Abend: Jenny Erpenbeck

Jenny Erpenbeck: Aller Tage Abend. 288 Seiten. Albrecht Knaur Verlag. 2012
Jenny Erpenbeck: Aller Tage Abend. 288 S. Albrecht Knaur Verlag. 2012

Mit dem Evangelischen Buchpreis 2013 ist die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck für ihren Roman „Aller Tage Abend“ ausgezeichnet worden.

Aus der Begründung der Jury: Was bestimmt unser Leben? Die  Herkunft, die Politik, der Zufall, das Schicksal? Mit „Aller Tage Abend“ hat Jenny Erpenbeck einen in Inhalt und Form herausragenden Roman über die Grundfragen der menschlichen Existenz geschrieben.

Der Evangelische Buchpreis 2013 wird zum 35. Mal verliehen. Er ist ein Leserpreis, dessen Auswahl ausschließlich auf Vorschlägen von Leserinnen und Lesern beruht und wurde der Preisträgerin am 15. Mai 2013 in der Alten Handelsbörse in Leipzig verliehen.

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Gebt doch bitte eure Leserfahrungen zu diesem Buch oder Informationen über Jenny Erpenbeck weiter und schreibt einen Kommentar. Wir freuen uns!

Lassen sie mich durch, ich bin Mutter: Anja Maier

Anja, Maier: Lassen sie mich durch, ich bin Mutter. Von Edel-Eltern und ihren Bestimmerkindern Verlag: Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
Anja, Maier: Lassen sie mich durch, ich bin Mutter. Von Edel-Eltern und ihren Bestimmerkindern
Bastei Lübbe Verlag. 2011

Anja Maier, Berliner Journalistin der TAZ hat Familien im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg beobachtet und festgestellt, dass aus dem Szeneviertel eine kuschelige Kleinstadt geworden ist. Sie zieht für drei Monate in den angesagtesten Elternbezirk Berlins: Prenzlauer Berg. Dort will sie herausfinden, ob sich ihre Vorurteile bestätigt sehen, oder ob die Mütter dort genauso normal sind wie du und ich...

Ihre Geschichte ist erschreckend wahr, manchmal tragisch und vor allem urkomisch. Anja Maier lässt in ihrem Buch viele Seiten zu Wort kommen: Eine genervte Café Besitzerin, eine sogenannte Macchiato Mutter und eine Grundschullehrerin. Jede Position erzählt mit viel Liebe zum Detail.

Mein Fazit:
Ein tolles, lustiges und dennoch kritisches Buch mit einem wunderbar ironischen Blick auf die heutige Eltern-Leistungsgesellschaft.

Unbedingt lesen!
Von Karin: Patientenbücherei im Städt. Klinikum Braunschweig

Dieses Buch befindet sich noch nicht im Bestand unserer Bücherei. Schreibt einfach einen kurzen Kommentar. So habt ihr die Möglichkeit euch mit Buchwünschen einzubringen.

Büchereirallye 5

Büchereiralley 5Oh-je! Was ist denn hier passiert? Da stand doch letztens „Frisch verlegt!“?
Hier zeigen wir euch regelmäßig spannende und auch skurrile Dinge, auf welche wir zur Zeit besonders in unserer noch unfertigen, bald aber für euch besuchbaren neuen Bücherei stoßen. Ihr gebt uns die verrückteste Erklärung dafür, was es sein könnte – je verrückter und lustiger, desto besser. Wenn jemand errät, was das Bild wirklich zeigt, ist das schön, aber halt unlustig.

Jeder Kommentar kann von anderen Blogbesuchern bewertet werden, einfach auf das „Daumen hoch“ Symbol klicken, und wer die meisten Stimmen bekommt, der gewinnt einen Bücherei-Gutschein! Was wird das wohl sein?

1. Geheimnisvolles Bild anschauen.
2. Wild und zügellos herumraten.
3. Stimmen absahnen.
4. Gewinnen. (vielleicht)

Bei mehreren Kommentaren mit gleich vielen Stimmen entscheidet das Los.
Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen.

Die Filmerzählerin: Hernán Rivera Letelier

Hernan Lettier: dei filmerzählerin. Suhrkamp. 2011
Hernán Rivera Letelier: Die Filmerzählerin. 104 Seiten. Insel Veralg. 2011

Inmitten der chilenischen Wüste Atacama in einer armen Wellblechhütte lebt ein versehrter Vater mit seinen fünf Kindern. Er ist seit einem Unfall gelähmt, die hübsche Frau ist ihm weggelaufen und die Armut beherrscht das Familienleben. Konnte vor dem Unfall noch die ganze Familie regelmäßig ins Kino gehen, ist es damit nun vorbei. So wird die jüngste, eine Tochter, auserwählt, das Kino zu besuchen und danach der Familie den Film möglichst realitätsgetreu wieder zu erzählen.

Maria Margarita, die Filmerzählerin, treibt ihr Erzähltalent zu immer größeren künstlerischen Höhepunkten. Sie benutzt Requisiten, schminkt sich wie eine Diva und zuletzt beschließt man in der Familie, dass man das „Erzählkino“ erweitern und Eintritt nehmen werde.

Was so wunderbar einfach und hoffnungsfroh beginnt, des endet in einem Abgesang auf das einfache Leben durch den Fortschritt mit Fernsehen, Familienglück und einem melancholischen Ende.

Die „Filmerzählerin“ ist ein Buch, das auf den ersten Blick sehr kurz und einfach erscheint. Doch wenn man genauer hinsieht, entblättert sich eine Geschichte, in der so viel mehr steckt, als man zuerst dachte: Lebensfreude und Melancholie, Zusammenhalt und Schmerz sowie ein starker Kontrast zwischen Einöde und Lebendigkeit.

Rivera Letelier selbst wuchs in einem Bergbaudorf in der nordchilenischen Wüste auf und seine Mutter starb, als er noch ein Kind war. Wie seinen Heldin Maria Margarita lebte er früh allein, auf sich gestellt und zog sich mit seinem Talent am eigenen Schopf aus dem Staub.
Er gehörte zu den wenigen, die die Werksbibliothek regelmäßig besuchten und Geschichten begeisterten ihn schon immer. Als in einem Schreibwettbewerb als erster Preis ein Abendessen ausgelobt wurde, beteiligte sich der hungrige Hernan Letelier mit einem Liebesgedicht – und gewann den ersten Preis, Seither schreibt er.
Von Birgit: Krankenhausbücherei der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel

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Elsa ungeheuer: Astrid Rosenfeld

Astrid Rosenfeld: Elsa ungeheuer. 267 Seiten. Diogenes. 2013
Astrid Rosenfeld: Elsa ungeheuer. 267 S. Diogenes. 2013

Eines Tages taucht in einem kleinen oberpfälzischen Dorf die elfjährige Elsa auf, die von ihrer Mutter bei ihrem Vater abgegeben wird, da sie eine Weltreise machen will. Elsa, frech und ziemlich verrückt, freundet sich mit den beiden etwa gleichaltrigen Brauer-Brüdern, Lorenz und Karl, an. Beide haben gerade ihre Mutter verloren und werden von der Haushälterin und einem Hausgast betreut, da der Vater nach dem Verlust seiner Frau eher depressiv ist und nicht in der Lage, sich um seine Söhne und die Ferienpension zu kümmern. Elsa fühlt sich nicht wohl bei ihrem Vater, nur im Haus der Familie Brauer wird ihre unkonventionelle Art akzeptiert. Die Jahre vergehen und Karl verliebt sich heimlich aber abgöttisch in Elsa. Er folgt ihr überall hin und erfährt dabei mehr über Elsa als ihm eigentlich lieb ist. Seine Liebe wird von Elsa nicht erwidert, lediglich die Erinnerung an einen einzelnen Kuss bleibt Karl, nachdem Elsa von heute auf morgen nach Amerika verschwindet. Lorenz und Karl werden erwachsen, verlassen das Elternhaus und die Oberpfalz, landen in der überdrehten Düsseldorfer Kunstszene, kommen mit der Drogenszene in Kontakt. Die Drogen lassen Karl vieles vergessen und bieten kurzfristige Glücksgefühle, nur Elsa vergisst er nicht…

Eine Geschichte über Kindheit, Verlust, Erwachsenwerden, Aufstieg und Fall, rückblickend erzählt aus der Sicht von Karl, einerseits als naives Kind (1. Teil), andererseits als desillusionierter Erwachsener (2. Teil). Von Helene und Andrea

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Torstraße 1: Sybil Volks

Sybil Volks: Torstraße 1. 400 Seiten. Deutscher Tachenbuch Verlag. 2012.
Sybil Volks: Torstraße 1. 400 Seiten. Deutscher Tachenbuch Verlag. 2012.

1929 eröffnet im Osten Berlins das Kreditkaufhaus Jonass des jüdischen Kaufmanns Heinrich Grünberg, in dem sich auch die ärmeren Familien Berlins fast alle Wünsche erfüllen können, indem sie ein Viertel des Kaufpreises anzahlen und den Rest in Ratenzahlung begleichen. Bei der feierlichen Eröffnung wird die hochschwangere Angestellte Vicky Springer von den Wehen überfallen und bringt in der Poststelle des Kaufhauses ihre Tochter Elsa zur Welt. Niemand außer ihrer Freundin Elsie weiß, dass der Juniorchef des Kaufhauses, Harry Grünberg, der Vater ihres Kindes ist.
Bei der Geburt assistiert neben einer alten Frau auch der Zimmermann Wilhelm Glaser, der am Bau des Gebäudes beteiligt war und deshalb zur Feier eingeladen ist. Am selben Tag bringt seine Frau Martha ihren Sohn Bernhard zur Welt. Die ledige Vicky, deren Beziehung zu ihrem jüdischen Liebhaber geheim bleiben muss, findet einen „gewissen Familienanschluss“ an die Familie Glaser und die beiden gleichaltrigen Kinder wachsen zunächst fast wie Geschwister auf, bis sie durch die politischen Ereignisse auseinander gerissen werden, jedoch immer in Kontakt bleiben, so gut es unter den Umständen möglich ist.

Dem Kaufhaus Jonass steht eine wechselvolle Existenz bevor: nach der Enteignung der jüdischen Besitzer und deren Emigration nach Amerika bemächtigen sich die Nationalsozialisten des Gebäudes und bringen dort die Leitzentrale ihrer Hitlerjugend („Reichsjugendführung“) unter. Nach dem Krieg wird es als „Haus der Einheit“ als SED-Parteisitz genutzt,

ab 1959 beherbergt es außerdem das „Institut für Marxismus-Leninismus“. Jahre später, nach der Wende, steht es zunächst leer, bis es nach der Rückübertragung an die Erben und dem Wiederverkauf zum „Soho House Berlin“ wird.

Diese ganzen Entwicklungen verfolgt der Leser abwechselnd aus der Perspektive Elsas, die in Westberlin lebt, und Bernhards, der in der DDR als Journalist für die Zeitung „Neues Deutschland“ tätig ist und – zumindest zu Beginn – an die propagierten Ideale seines Landes glaubt. Sowohl Elsa als auch Bernhard gründen Familien, die im losen und zu DDR-Zeiten heimlichen Kontakt stehen, das Leben ihrer Kinder und Enkelkinder steht exemplarisch für die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den beiden deutschen Staaten.

Sybil Volks, geb. 1965, lebt als freie Autorin und Lektorin in Berlin, unweit der Torstraße. Sie veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten und Gedichte in Anthologien renommierter Verlage und erhielt mehrere Preise und Stipendien. Sie ist Mitglied der Mörderischen Schwestern, des Verbands deutschsprachiger Krimiautorinnen.
2012 erschien ihr zweiter Roman „Torstraße 1“ um zwei Familien und ein Haus im Herzen Berlins. Von Elke aus Bad Sobernheim: Öff. Bücherei Kulturhaus Synagoge

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Cloud Atlas

Cloud Atlas. Drama, Sience Fiction. Laufzeit 172 Min. Ab 12
Cloud Atlas. Drama, Sience Fiction. 2012. Laufzeit 172 Min. FSK ab 12

Cloud Atlas ist eine Literaturverfilmung aus dem Jahr 2012 nach David Mitchells Roman „Der Wolkenatlas“. Die US-Amerikaner Lana und Andy Wachowski und der Deutsche Tom Tykwer schrieben gemeinsam das Drehbuch und führten Regie. Cloud Atlas gilt als einer der teuersten bis dahin produzierten Independent Filme. Die zahlreichen Hauptrollen sind besetzt mit Tom Hanks, Halle Berry, Ben Whishaw, Susan Sarandon, Hugh Grant u.a.

Die Geschichte behandelt sechs verschiedene Schicksale, die einen Zeitraum von 500 Jahren umfassen. 1849: Der amerikanische Anwalt Adam Ewing bereist den Pazifik und erkennt das unmenschliche Prinzip der Sklaverei. 1936: Der junge und geniale Komponist Robert Frobisher wird von einem alternden Kollegen ausgebeutet. 1973: Die aufstrebende Journalistin Luisa Rey recherchiert über einen fehlerhaften Atommeiler. 2012: Der Verleger Timothy Cavendish landet, auf böse Empfehlung seines Bruders, in einem Altenheim und plant seine Flucht. 2144: Ein weiblicher Klon wird des Verbrechens angeklagt ein Mensch sein zu wollen. 2346: Der einfache Ziegenhirte Zachary stellt sich mutig gegen übernatürliche Kräfte.

Alle Geschichten beschreiben eigentlich den sich ewig wiederholende Kampf um Freiheit. Die einzelnen Handlungsstränge sind erzählerisch eng miteinander verbunden. Die sechs Zeitebenen wechseln sich ständig ab. So entsteht für den Betrachter der Eindruck von Gleichzeitigkeit. Fast alle Hauptdarsteller treten, mehrere Figuren und Charaktere verkörpernd, in den sechs Segmenten auf. Sie transformieren sich immer wieder über die Zeit und sogar über ihre Hautfarbe und Geschlecht hinweg. So wird bildlich verdeutlicht, dass Menschen keine autarken Inseln sind, sondern Teile aus einem unendlichen Strom aus Ideen und Gefühlen, aus Verfehlung und Erkenntnis, aus Genen und Gedanken.

Ich finde in Cloud Atlas viele gute und neue Ideen sehr faszinierend umgesetzt. Anfangs schnell Zusammenhänge herzustellen überfordert schon, doch ist dieser erste Zustand der Unübersichtlichkeit überwunden, erschließt sich die Geschichte und man kann sich emotional ihren Bildern nicht mehr entziehen. Es lohnt sich ein zweites und drittes Mal in den Film einzutauchen, es lassen sich immer wieder neu bisher ungesehene Zusammenhänge entdecken. Von Sibylle

Dieser Film kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Büchereirallye 4

Frisch-verlegtNun wird es so richtig knifflig.
Bitte kombiniert mal, was die Handwerker wohl verlegt haben?
Hier zeigen wir euch regelmäßig spannende und auch skurrile Dinge, auf welche wir zur Zeit besonders in unserer noch unfertigen, bald aber für euch besuchbaren neuen Bücherei stoßen. Ihr gebt uns die verrückteste Erklärung dafür, was es sein könnte – je verrückter und lustiger, desto besser. Wenn jemand errät, was das Bild wirklich zeigt, ist das schön, aber halt unlustig.

 Jeder Kommentar kann von anderen Blogbesuchern bewertet werden, einfach auf das „Daumen hoch“ Symbol klicken, und wer die meisten Stimmen bekommt, der gewinnt einen Bücherei-Gutschein! Was wird das wohl sein?

1. Geheimnisvolles Bild anschauen.
2. Wild und zügellos herumraten.
3. Stimmen absahnen.
4. Gewinnen. (vielleicht)

Bei mehreren Kommentaren mit gleich vielen Stimmen entscheidet das Los.
Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen.

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