Paris ist immer eine gute Idee: Nicolas Barreau

Nicolas Barreau: Paris ist immer eine gute Idee. Thiele Verlag. 2014
Nicolas Barreau: Paris ist immer eine gute Idee. 320 Seiten. Thiele Verlag. 2014

Rosalie Laurent besitzt in Paris einen kleinen Postkartenladen und bietet als Besonderheit selbstgemalte Karten an, die sie auch speziell nach Wünschen der jeweiligen Person anfertigt. Eines Tages kommt der bekannte, französische Kinderbuchautor Max Marchais in ihr Geschäft. Er bittet Rosalie sein neues Kinderbuch „Der blaue Tiger“ zu illustrieren. Rosalie kann ihr Glück kaum fassen, hat sie doch selbst als Kind die Bücher von Max Marchais geliebt und macht sich begeistert ans Werk. Das Buch wird ein großer Erfolg, stolz präsentiert sie es auch im Schaufenster ihres Ladens. Als eines Tages der junge, amerikanische Literaturprofessor Robert Sherman ihr Geschäft betritt und behauptet, dass die Geschichte „Der blaue Tiger“ von ihm stamme und er den Autor verklagen werde, ist Rosalie vollkommen verwirrt. Sie versucht die Anschuldigung zu widerlegen und geht der Sache nach. Dabei kommt es zu einigen, überraschenden Wendungen und wie immer in den Romanen von Nicolas Barreau entwickelt sich auch eine romantische Liebesgeschichte.

Wie auch in seinen früheren Romanen spielt diese Geschichte in Paris, das er anschaulich und lebendig beschreibt. In die Protagonisten kann man sich gut hineinversetzen und leidet und freut sich mit Ihnen. Auch wenn die Geschichte manchmal etwas vorhersehbar ist, ist es trotzdem ein schöner, leicht zu lesender Roman für einen entspannenden Lesegenuss.
Von Andrea

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Kater Brown und die Klostermorde: Ralph Sander

Kater Brown und die Klostermorde. Bastei Lübbe Audio. 2013
Ralph Sander: Kater Brown und die Klostermorde. Gelesen von Bernd Reheuser. 4 CD´s. 304 Minuten. Bastei Lübbe Audio. 2013

Alexandra arbeitet als Journalistin für eine Zeitung und will einen Artikel über das Klosterhotel „Zur inneren Einkehr“ in der Eifel schreiben. Gästen und Lesern soll ein Einblick ins klösterliche Leben gewährt werden.
Bei ihrer Ankunft stellt sie ärgerlich fest, dass auch ihr Kollege Tobias vor Ort ist, beide sollen über das Kloster berichten. Er behandelt sie ein wenig von oben herab, nimmt sie nicht ganz für voll. Was noch schlimmer ist, er hat ein größeres Zimmer als sie. Nur weil er früher gebucht hatte. 2 Mönche zeigen den beiden das Kloster und die Wirtschaftsräume, friedlich und harmonisch wirkt es.
Von einem Betrieb, dessen Angestellten am Klosterprogramm teilnehmen, lernen Alexandra und Tobias sehr schnell den Chef Michael Wilden kennen. Dieser behandelt seine Angestellten nicht nett, ein richtiger Fiesling. Keiner mag ihn, die Klosterbrüder auch nicht, da er dauernd im Kloster in Räume geht, die den Mönchen vorbehalten sind.
Zuerst wundert sich keiner am nächsten Tag,  dass Herr Wilden unauffindbar ist. Der hauseigene Kater, von allen Kater Brown genannt, lotst Alexandra durchs Gebäude und maunzt und miaut bis er sein Geheimnis mit ihr teilen kann.
Ein todsicheres Versteck, sollte man meinen. Der Dorfpolizist, zurzeit allein im Dienst, da alle auf einer Großveranstaltung eingesetzt sind, stellt einen Unfall mit Todesfall fest.
Auf sich allein gestellt versuchen sich Alexandra und Tobias zusammen mit Kater Brown an der Rekonstruktion des Falles – für die drei eindeutig Mord.
Sie befragen die Mönche und die Angestellten, dabei kommen sie Ungereimtheiten auf die Spur und folgen der feinen Nase von Kater Brown … darüber kommen sich die beiden Detektive näher. Ein weiterer Unfall, oder doch eher ein Mord passiert. Auch ein hinterhältiger Giftanschlag hält sie nicht ab…

Spannende Unterhaltung, zum Miträtseln. Geeignet für alle Altersgruppen, außer evtl. für Kinder. Es ist schon ein Krimi. Mir hat der Schlagabtausch der „Detektive“ gefallen, und natürlich Kater Brown und seine Gedanken…Von AsDa

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Von Männern, die keine Frauen haben: Haruki Murakami

Haruki Murakami: Von Männern, die keine Frauen haben. 254 Seiten. Dumont Verlag. 2014
Haruki Murakami: Von Männern, die keine Frauen haben. 254 Seiten. Übersetzung aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. DuMont Verlag. 2014

Das aktuelle Buch des japanischen Schriftstellers Haruki Murakami ist eine Sammlung mit sieben längeren Erzählungen.
In der Titelgeschichte „Von Männern, die keine Frauen haben“ unterrichtet ein Fremder dem Ich-Erzähler mitten in der Nacht, dass seine Frau Selbstmord begangen hat. Sie ist eine ehemalige Geliebte des Erzählers, diesen erfasst daraufhin tiefe melancholische Trauer.
In der Erzählung „Yesterday“ legt ein junger Mann, der aus der Provinz nach Tokio kommt, seinen Heimatdialekt ab. Gleichzeitig bewundert er einen Kommilitonen, der sich bewusst einen Provinzdialekt antrainiert, durch die Prüfungen fällt und seine Freundin, die er schon seit der Kindheit kennt, nicht sexuell begehrt.
In „Samsa in Love“ wird Franz Kafkas „Die Verwandlung“ weiter erzählt, nachdem Gregor Samsas Familie wegen der Unruhen in Prag geflohen ist und er sein Gefängnis verlassen kann…

In allen Erzählungen spielt Leidenschaft für eine Frau eine Rolle. Die männlichen Hauptfiguren befinden sich in real nachvollziehbaren Lebenssituationen, sind einsam und vermissen etwas Wichtiges in ihrem Leben.
Interessant ist, wie Haruki Murakami unheimliche oder auch surreale Elemente in die Handlung einbaut, dadurch wird eine zusätzliche Bewusstseins-Ebene erlebbar. Der Erzählfluss ist schlicht, oft unbedarft wirkend, aber auf subtile Weise ist immer ein scheinbar direkter Blick in die Seelen der Figuren möglich.

Ich konnte in alle Erzählungen schnell eintauchen und das typische Murakami-Lesegefühl genießen. Jede hat mich von der ersten Zeile an festgehalten bis die letzte gelesen war.

Sibylle

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Ein ganz besonderes Jahr: Thomas Montasser

Thomas Montasser: Ein ganz besonderes Jahr. 191 Seiten. Thiele Verlag. 2014
Thomas Montasser: Ein ganz besonderes Jahr. 191 Seiten.
Thiele Verlag. 2014

Die Betriebswirtschaftsstudentin Valerie soll die altmodische, nicht gewinnorientierte, aber dafür umso liebevoller bestückte Buchhandlung ihrer verschwundenen Tante Charlotte liquidieren. Beim Sichten, Ordnen und Abwickeln von „Ringelnatz & Co“ verliebt sich Valerie immer mehr in die Welt, die schöne Bücher für einen phantasievollen und sinnen-freudigen Menschen sein können. Dass sie darüber ihr Studium vergisst und sie ihr Interesse an ihrem Freund verliert, wird ohne weiteres aufgewogen durch ihre wachsende Freude an den Büchern, ihren wenigen, aber interessanten Kunden, dem Samowar im Laden und der zahmen Ratte aus dem Hinterhof. Valerie findet in der Buchhandlung ihr Zuhause und als Buchhändlerin ihre neue, sie zutiefst beglückende Profession.

Dem Titel des Buches „Ein ganz besonderes Jahr“ kommt dabei noch eine doppelte Bedeutung zu. Aber es soll ja hier nicht alles verraten werden.

Ein Buch für alle, die Bücher lieben und sich beim Lesen auch darüber freuen, weitere interessante, manchmal schon vergessene Titel (wieder) zu entdecken.
Absolut empfehlenswert!…Von Irmgard

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Fürchte nicht das tiefe blaue Meer: April Genevieve Tucholke

April Genevive tucholke. Fürchte nicht das tiefe blaue Meer. 384 Seiten Verlag: cbt.  2013
April Genevive tucholke. Fürchte nicht das tiefe blaue Meer. 384 Seiten
Verlag: cbt. 2013

Eine Geschichte erzählt von Violet White, einer 17-jährigen Jugendlichen, die mit ihrem Bruder Luke im Küstenort Echo in Amerika allein lebt. Die Eltern der beiden, Künstler, reisen durch Europa und haben ihnen etwas Geld dagelassen, das jedoch bald vollständig ausgegeben ist. Die Großmutter, Freddie, ist verstorben, so kommen die beiden auf die Idee, das Gästehaus zu vermieten, um so zu verdienen. River, ein Jugendlicher ungefähr in ihrem Alter, taucht eines Tages bei ihnen auf und mietet sich im Gästehaus ein für einen Monat. Die Nachbarin von Violet und Luke, „Sunshine“ erlebt auf einem Spaziergang mit River etwas Abenteuerliches. Die vier Jugendlichen verbringen viel Zeit miteinander. Im Ort hören sie von einem Mädchen, das laut einer Horde Kinder auf dem Friedhof, der Teufel geholt haben soll. Alle Erwachsenen suchen das Mädchen und versuchen die Kinder von ihrer Teufelsidee wieder abzubringen. Wird es gelingen, das Mädchen zu finden? Was ist geschehen?  Eine Liebesgeschichte zwischen Violet und River, zugleich zwischen Luke und Sunshine bahnt sich an. Die Geschichte hinter River, wie er ist, was er mit anderen Menschen macht, das alles führt zu einem spannenden Showdown hin.

Zuviel will ich nicht verraten, nur das es auch ein Psychothriller ist. Lest selbst und entscheidet, ob es Euch gefällt…Von AsDa

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Boyhood

Die meisten Spielfilme werden innerhalb einiger Wochen gedreht, höchstens dauert es wenige Monate. Der Regisseur Richard Linklater hat sich für seinen Spielfilm „Boyhood“ ganze zwölf Jahre Zeit genommen. Gedreht zwischen 2002 und 2013, zeigt der Film das Aufwachsen des zu Beginn siebenjährigen Ellar Coltrane, im Film Mason genannt, bis zu dessen Eintritt ins College. Jedes Jahr wurden ein paar Szenen mit Mason und seiner Familie aufgenommen, wenige Tage nur. Was aber ausreichend war, um die ganze reale Arbeit des Wachsens und Pubertierens und Lernens und Ausprobierens einzufangen, die in der Zwischenzeit stattgefunden hatte. Und das Grauwerden und Dickwerden und dann wieder Dünner werden der Eltern, ihre verlorenen Illusionen, ihr Zugewinn an Souveränität. Auch Patricia Arquette und Ethan Hawke kann man beim realen Altern zusehen.   Was man nun beim Zuschauen erlebt, lässt sich am ehesten mit der Wahrnehmung von Verwandten vergleichen, die man nur einmal im Jahr wirklich sieht. Manchmal scheinen sie sich kaum verändert zu haben, aber in anderen Jahren ist das Wiedersehen fast ein Schock. Welche Erinnerungen bleiben zurück, welche verblassen? Wie sich der Film diesem Rätsel annähert, das ist wirklich berührend schön. Denn natürlich kann man die Geschichte von Mason, seiner Schwester und den Eltern  auch ganz nüchtern erzählen. Aber am Ende sind es gerade nicht diese großen Dinge, die sich unauslöschlich einprägen. Scheinbar unbedeutende Sachen sind es, kleine Gespräche, seltsame Momente, Alltagsszenen.  So wird gegen Ende hin immer klarer, die Stars in diesem Film, sind nicht Mason und die Mitglieder seiner Familie. Die Hauptrolle spielt die Zeit selbst. Sie verleiht diesen Szenen, die für sich genommen nichts Besonderes sind, die gar nicht herausragen wollen aus dem ewigen Fluss des Lebens, in der Summe eine magische Qualität. Magisch, so wie unser Leben ist…Von Sibylle  Boyhood, USA 2014 - Regie und Buch: Richard Linklater. Kamera: Lee Daniel, Shane Kelly. Schnitt: Sandra Adair. Mit Ethan Hawke, Patricia Arquette, Ellar Coltrane, Lorelei Linklater. Universal, 164 Min.
Boyhood USA 2014. Regie, Buch: Richard Linklater. Mit Ethan Hawke, Patricia Arquette, Ellar Coltrane, Lorelei Linklater. 164 Min. FSK ab 6

Die meisten Spielfilme werden innerhalb einiger Wochen gedreht. Der Regisseur Richard Linklater hat sich für seinen Film Boyhood ganze zwölf Jahre Zeit genommen. Gedreht zwischen 2002 und 2013, zeigt der Film das Aufwachsen des zu Beginn siebenjährigen Ellar Coltrane, im Film Mason genannt, bis zu dessen Eintritt ins College. Jedes Jahr wurden ein paar Szenen mit Mason und seiner Familie aufgenommen, was aber ausreichend war, um die ganze reale Arbeit des Wachsens, Lernens und Ausprobierens einzufangen, die in der Zwischenzeit stattgefunden hatte. Ebenso das Grauwerden und Dickwerden und dann wieder Dünner werden der Eltern, ihre verlorenen Illusionen, ihr Zugewinn an Souveränität. Auch Patricia Arquette und Ethan Hawke kann man beim realen Altern zusehen.

Was man nun beim Zuschauen erlebt, lässt sich am ehesten mit der Wahrnehmung von Verwandten vergleichen, die man nur einmal im Jahr wirklich sieht. Manchmal scheinen sie sich kaum verändert zu haben, aber in anderen Jahren ist das Wiedersehen mindestens irritierend.
Der Film stellt Fragen nach unseren Erinnerungen. Weißt du noch…? Welche Erinnerungen bleiben zurück, welche verblassen? Wie sich der Film diesem Rätsel annähert, ist berührend schön.
Aber am Ende sind es gerade nicht diese großen Dinge, die sich für immer einprägen. Scheinbar unbedeutende Sachen sind es, kleine Gespräche, seltsame Momente, Alltagsszenen. So wird gegen Ende hin immer klarer, die Stars in diesem Film, sind nicht Mason und die Mitglieder seiner Familie. Die Hauptrolle spielt die Zeit selbst. Sie verleiht diesen Szenen, die für sich genommen nichts Besonderes sind, in der Summe eine magische Qualität.

Magisch, so wie unser Leben ist…Von Sibylle

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Kalt erwischt: Heide Fuhljahn

Brigitte Buch, Heide Fuhljahn, "Kalt erwischt - wie ich mit Depressionen lebe und was mir dabei hilft. 320 Seiten. 2013 Diana Verlag;
Brigitte Buch, Heide Fuhljahn, „Kalt erwischt – wie ich mit Depressionen lebe und was mir dabei hilft. 320 Seiten. 2013 Diana Verlag;

Dieses Buch ist seit Ende 2013 im Bestand der EÖB Remagen, bei den Sachbüchern,  und ist für  Depressionserkrankte als auch für Angehörige lesenswert.

Frau Fuhljahn arbeitet als Journalistin für das Frauen-Magazin „Brigitte“, sie hat in diesem Buch viele persönliche Details aus ihrem Leben aufgeschrieben, zugleich auch beruflich recherchiert über die Erkrankung Depression und wie sie behandelt wird/werden kann. Über die vielen Symptome der Depression, dass es eine ernste und möglicherweise tödlich verlaufende Erkrankung ist, und wie diese sich auf den Alltag von Menschen auswirken kann.

Mögliche Symptome sind: – sich müde und erschöpft fühlen, tief traurig zu sein, eine innere Leere wahrnehmen, nichts mehr fühlen können, schlechtes Ein- und Durchschlafen, frühes Erwachen (zwischen 3 und 5 Uhr),  endloses Grübeln in Schleife, keinen Spaß mehr an Sachen empfinden, wie Hobbies,  Arbeiten, an Menschen, an sich selbst, das Gefühl für andere eine Belastung zu sein, die Konzentration ist nicht oder weniger vorhanden als vorher, Angst vor der Zukunft,  ….

Ein bloßes Zusammenreißen gelingt nicht oder zieht einen Menschen noch tiefer in diese Erkrankung. Er oder sie will ja, aber es geht nichts mehr…

Frau Fuhljahn beschreibt die Methoden der Behandlung, Antidepressiva, Neuroleptika,  alternative (begleitende) Heilmethoden, Musik-/ Kunst-/ Körpertherapie,  Klinikaufenthalte, Hausarzt/ Psychiater/ Psychologen, Psychotherapie, – ein Gesamtpaket.

Es gibt verschiedene Therapiearten, diese werden  ausführlich erklärt.

Eine Therapie auf Augenhöhe ist nötig zwischen den Patienten und der/dem behandelnden Ärztin/Arzt.

Auch die Erkenntnis das Depressionen  tödlich sein können – aufgeschreckt durch Medienberichte über das Sterben (durch Suizide)  von Robert Enke (Fußball)  oder Robin Williams (Schauspieler), ist wichtig für die Wahrnehmung, das es keine Charakterschwäche ist, sondern eine Krankheit, für die man Hilfe  braucht und auch bekommt.

Einzig das Frau Fuhljahn sehr von der Wirkung von Medikamenten überzeugt ist, bei ihr scheinen vorübergehend Neuroleptika zu helfen, stört mich – sie unterdrücken nur Symptome, heilen können sie diese nicht, werden sie abgesetzt, kommen sie bei vielen Erkrankten wieder zum Vorschein.

Aber das ist die eigene  Überzeugung der Autorin.

Jede(r) sollte selber ausprobieren, was ihr oder ihm in der Krise hilft. Gespräche, Medikamente,  Rückhalt in der Familie, Freunde,  Begegnung mit sich selbst, verstehen, was zur Erkrankung geführt hat, Selbstakzeptanz, Unperfektionismus, (gesunde) Ernährung, Sport, Bewegung, Natur, Haustiere, Selbsthilfegruppe, mit anderen Betroffenen sich austauschen, … ausprobieren, jeder von uns Menschen ist einzigartig und auch der Weg am Leben teilzuhaben…Von AsDa

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Der Distelfink: Donna Tartt

Donna Tartt: Der Distelfink. 1024 Seiten. Goldmann Verlag. 2014
Donna Tartt: Der Distelfink. 1024 Seiten. Goldmann Verlag. 2014

Die Handlung beginnt, als eine alleinerziehende Mutter mit ihrem Sohn das Metropolitan Museum besucht, um ihm berühmte Bilder niederländischer Meister zu zeigen, unter anderem das Bild „Der Distelfink“ des niederländischen Malers Fabritius. Es passiert ein Anschlag im Museum, ein terroristischer Anschlag, die ganze Abteilung bricht in sich zusammen, die Mutter stirbt dabei und der Sohn überlebt mit großem Glück und bekommt den Auftrag eines sterbenden alten Mannes, der auch in dem Museum mit seiner Enkeltochter war, er solle sich den Distelfinken unter den Arm nehmen und sich damit auf den Weg machen. Und so kommt es, dass Theo Decker der neue Besitzer von Fabritius Distelfinken wird.

Mit diesem Zusammenfall von Verlust und Raub beginnt der Roman, der als Rückblende erzählt wird.

Als die eigentliche Geschichte nun beginnt, ist Theo Decker 13 Jahre alt, ohne Mutter, sein Vater ein Säufer und Glücksspieler, der die Familie längst verlassen hat, es gibt sonst keine direkten Verwandten. Was wird nun aus ihm? Die Sozialbehörden kümmern sich, doch zum Glück findet sich ein Schulfreund, dessen Eltern reiche Anwohner der Park Avenue sind, die Familie Barbour. Dort zieht er ein.
Es taucht dann schon bald aus dem fernen Las Vegas der Vater mit neuer Lebensgefährtin auf und erhebt Anspruch auf den Sohn. Theo muss mit. In Las Vegas trifft er Boris, mit dem er sich anfreundet. Ein Junge aus der Ukraine, der mit seinem Workaholic-Vater unstet durch die Weltgeschichte reist. Ein Einzelkind wie Theo und wie er auch Halbwaise, beide einsam. Zu seinem Unglück jedoch beschleunigt Boris die Abnutzung von Theos Gewissen erheblich: Sie rauchen, klauen, trinken, werfen Tabletten ein und reden dabei, weil beide im Grunde kluge Jungen sind, die dem Wesen der Dinge auf den Grund gehen wollen, über die Bücher, die sie lesen. Doch immer mehr gerät er auf die schiefe Bahn. Flieht schließlich aus Las Vegas nach NY zurück und kommt bei dem sanften und schüchternen Hobie Hobart, dem Mitinhaber des Antiquitätengeschäfts „Hobart and Blackwell“, unter. So schließt sich der Kreis, denn Welty Blackwell ist der alte Mann aus dem Metropolitan. Hobie wird über die Jahre für Theo ein väterlicher Freund, der ihn in den Feinheiten der Möbelrestauration unterweist und an dem Theo später einen unschönen Verrat begehen wird…

Der Roman ist sehr anrührend, weil er den Verlust beschreibt, was der Verlust einer Mutter für einen 13 Jährigen bedeutet, wie dieser Verlust ihn sein Leben begleitet und wie er diesen Verlust verwindet. Das alles wird in ganz tollen und ergreifenden Bildern erzählt.
Auch ist der Roman soziologisch sehr spannend geschrieben, denn die unterschiedlichen Milieus in denen Theo aufwächst sind überzeugend und authentisch herausgearbeitet. Vor allem aber geht es um die verschwimmende Grenze zwischen guten Absichten und bösen Taten. Obwohl der Junge weiß, dass es Unrecht ist, wird er das Bild 14 Jahre lang verstecken. Und schlussendlich geht es um Identität: „Ein großes Leid und eines, das ich erst anfange zu verstehen: Wir können uns nicht aussuchen, wer wir sind.“

Der Distelfink ist im Stil geschrieben wie Dickens oder auch ein wenig wie Harry Potter. Nicht umsonst wird Theo von seinem Freund Boris „Potter“ gerufen. Es macht große Freude Donna Tartts Figuren zu folgen und auch ihrem Sprachwitz und dem großen Metaphernreichtum, den Verweisen auf die Literatur, den Schönheiten und der Liebe zur Kunst. Die Geschichte nimmt sich die Zeit über 1024 Seiten die Charaktere zu entwickeln. Man wird Teil der Gedankenwelt, begleitet sie, fühlt sich wie amputiert, als die letzte Seite gelesen ist…Von Sibylle

Dieses Buch kannst du in der Bücherei ausleihen. Hier kannst du dich vormerken.

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