Ein Mann namens Ove: Fredrik Backmann

 368 Seiten Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 2 (18. August 2014)Ein Mann namens Ove
Fredrik Backmann: Ein Mann namens Ove. 368 Seiten
Verlag: Fischer Krüger. 2014

In Oves Bann bin ich beim lesen geraten. Nachdem ich das Buch innerhalb von wenigen Tagen kaum aus der Hand legen konnte, sage ich: „Ja!“

Ove ist 59 J. alt, er ist seit einem halben Jahr Witwer, ist noch etwas ungeübt darin, spricht zu seiner Frau Sonja, weiß nicht so recht weiter mit seinem Leben ohne sie. Da ziehen neue Nachbarn ein in sein Viertel und plötzlich ist nichts mehr wie es war. Ove hat seine Prinzipien…komme was da wolle. Die lieben Nachbarn kommen und Ove überlegt, ob auch er über seinen Schattten springt…
In den Zeiten wird gesprungen, über seine Kindheit und wie er seine Sonja kennengelernt hat, wird erzählt.
Schonungslos offen, verständlich und nachvollziehbar, traurig und schön in einem. Man darf sich als Leser nicht abgestossen oder erschreckt fühlen, weil Ove Pläne für sein Ableben trifft, da er sich so verloren fühlt. Jeder Leser, der durchhält, wird belohnt mit einer wunderbaren Geschichte… Von AsDa
Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Sein letztes Rennen

Sein letztes Rennen. Fsk ab 6 Jahren. 110 Minuten Spieldauer. 2014 Spieldauer: 110 Minuten
Sein letztes Rennen. DVD. FSK ab 6 Jahren. 110 Minuten Spieldauer. 2014

Paul Averhogg hat 1956 als Marathonläufer gewonnen. Inzwischen ist viel Zeit vergangen. Jetzt muss er mit seiner Frau in ein Altersheim umziehen, da seine Frau diverse Schwächeanfälle bekommen hat und sie zu Hause nicht mehr versorgt werden können. Ihre Tochter Birgit fliegt als Stewardess um die Welt. Sie fühlt sich mit der Bedürftigkeit der Eltern überfordert.

Was zählt im Alter? Noch mal Träume hervorkramen, oder hat man sich im Heim anzupassen. Angeblich werden sonst die anderen Bewohner verunsichert. Paul will nicht Kastanienmännchen basteln und der Singkreis ist auch nicht so sein Ding. Er überlegt, noch mal das Laufen anzufangen. Zuerst stößt er auf Skepsis…

Ein älterer Mann stachelt die meisten Heimbewohner an, gegen Paul und seine Laufversuche zu sein. Er selber ist allein, verwitwet. Im Laufe des Filmes verändert er sich, so wie einige der anderen im Heim.
Der Alltag ist von Langeweile geprägt, angeblich könnten die Bewohner auch nicht mehr und müssten beschützt werden. Da Paul nicht so einfach aufgibt, sondern auf sein Recht auf persönliche Entfaltung pocht, läuft er weiter. Unterstützt von seiner Frau… so wie damals…
Die Bewohner werden infiziert – endlich einer, der sich was traut. Individualität auch im Alter- das wird in diesem Heim im Film nicht so gewünscht. Doch die Familie um Paul und er selber zeigen mit Beharrlichkeit und Mut, das es möglich ist, seinen eigenen Weg zu gehen bzw. zu laufen.
Den Film fand ich mit Dieter Hallervorden gut besetzt, auch die anderen Schauspieler haben den Film überwiegend glaubhaft gemacht. Ich denke, als Unterhaltung ist er für die ganze Familie geeignet…Von Asda
Dieses Medium kannst du in der Bücherei ausleihen. Hier kannst du dich vormerken.

Weggesperrt: Grit Poppe

Gritt Poppe: Weggesperrt. 330 S. Verlag Dressler. 2009
Grit Poppe: Weggesperrt. 330 S. Verlag Dressler. 2009

Wir sind in der DDR im Jahr 1988. Anjas Mutter wehrt sich gegen das System und hat einen Ausreiseantrag gestellt. Daraufhin werden die 14-jährige Anja und ihre Mutter verhaftet und Anja wird in ein Heim der Jugendhilfe gesteckt, wo sie wieder auf den „richtigen Weg“ gebracht werden soll. Hier sind die Kinder und Jugendlichen völlig der Willkür der erwachsenen Erzieher ausgeliefert. Auch unter den Jugendlichen gibt es fast nur Gewalt und Gefühlskälte. Anja weiß nicht was sie verbrochen hat, bekommt auf ihre Fragen aber auch keine Antworten. Für Anja und die anderen gibt es nur noch Drill, Arbeit und Strafen. Anja schafft es aber zu fliehen. Sie landet bei ihren Verwandten, aber sie wird entdeckt und wieder ins Heim zurückgebracht. Als sie eines Tages von einer Erzieherin wieder völlig ungerecht behandelt wird, rastet sie aus und wird handgreiflich. Anja kommt jetzt nach Torgau, dem grausamsten Knast der DDR für Minderjährige, wo alles noch viel schlimmer ist. Freiheitsentzug, Isolation, Drill, Zwangssport bis zur völligen Erschöpfung, alles an der Tagesordnung. Aber Anja übersteht es irgendwie und schafft es ein zweites Mal zu fliehen. In Leipzig findet sie einen Unterschlupf und schafft es unerkannt zu bleiben. Inzwischen sind wir im Jahr 1989 und wir alle wissen, was in diesem Jahr in Leipzig angefangen hat und was in dessen Folge passiert ist. Und auch für Anja und ihre Mutter gibt es ein Happy End.

Dass in der DDR nicht unbedingt zimperlich mit Menschen umgegangen wurde, die dem politischen System kritisch gegenüberstanden, ist bekannt. Dass aber auch Kinder und Jugendliche davon betroffen waren, weiß vielleicht nicht jeder. Grit Poppe hat mit „Weggesperrt“ ein dunkles Kapitel in der Geschichte der DDR aufgegriffen. Die Geschichte ist zwar fiktiv, beruht aber auf Berichten von Jugendlichen, die in der DDR in Heimen und Anstalten umerzogen werden sollten.

Grit Poppe wurde 1964 in Mecklenburg-Vorpommern geboren und ist die Tochter eines DDR-Bürgerrechtlers. Sie studierte von 1984 – 1988 am Literarturinstitut in Leipzig und engagierte sich 1989 in der Bürgerbewegung. Sie debütierte noch in DDR-Zeiten mit ihrem ersten Erzählband für Erwachsene. „Weggesperrt“, erschienen im letzten Jahr, ist ihr erster rein realistischer Jugendroman…Von Helene

Geeignet für Jugendliche ab 14 und Erwachsene.

Diesese Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Schuld: Grit Poppe

Gritt Poppe: Schuld
Grit Poppe: Schuld. 368 Seiten. Verlag Dressler. 2014

Die 15-jährige Jana, naive Tochter aus einer linientreuen DDR-Familie und der gleichaltrige Jakob, aus einer Familie, die einen Ausreiseantrag gestellt hat und als Staatsfeinde gelten, verlieben sich. Durch Jakob wird Jana endlich bewusst, in welchem Unrechtsstaat sie lebt. Die Eltern verbieten den Kontakt zu Jakob, der eines Tages mit Flugblättern aufgegriffen wird und im Gefängnis verschwindet. Janas Briefe werden unterschlagen (von ihrem Vater, wie sich später herausstellt) und kommen nicht bei Jakob an. Auch ihm wird im „Jugendhaus“ untersagt seiner Freundin Briefe zu schreiben. Der Kontakt reißt ab und keiner der beiden kann sich das erklären. Jana und Jakob sind völlig verzweifelt, Jana entfernt sich immer mehr von ihren Eltern, Jakob flippt im Gefängnis immer häufiger aus, obwohl er die schlimmen Konsequenzen schon oft zu spüren bekommen hat und eigentlich versuchen möchte, seine Wut unter Kontrolle zu halten. Doch dann kommt der 09. November 1989! Jakob kann endlich seine Peiniger im Gefängnis verlassen und mit seinen Eltern in den Westen ziehen. Jana schafft es nach einigen Jahren Jakobs neue Adresse zu bekommen und macht sich dann, nach der Lektüre ihrer Stasi-Akten, auf dem Weg zu Jakob. Sie fühlt sich schuldig. Doch die beiden kommen sich wieder näher. Ob Jana sich aber jemals wieder mit ihren Eltern versöhnen kann, lässt die Geschichte offen.

Ein tiefgreifender Jugendroman, aus den Perspektiven jeweils von Jana und Jakob erzählt. Gut recherchiert und fesselnd, aber auch sehr beklemmend erzählt…Von Helene

Ein Buch für interessierte Jugendliche und Erwachsene.

Die Autorin Grit Poppe (*1964) ist selber in der DDR in einer oppositionellen Familie aufgewachsen. Weitere Informationen zu ihrem Lebenslauf finden sich hier.

Die beiden Bücher von Grit Poppe „Weggesperrt“ kann hier und „Abgehauen“ kann hier  in der Bücherei vorgemerkt und ausgeliehen werden.

Jan und die Piraten: Cee Neudert mit Bildern von Markus Spang

jan und die piraten
Cee Neudert mit Bildern von Markus Spang. Jan und die Piraten. 43 S. Ravensburger. 2014

Jan treibt in seinem Boot auf dem offenen Meer und wird von freundlichen Piraten an Bord genommen. Bevor sie Jan nach Hause bringen, bergen sie noch einen wertvollen Schatz. Plötzlich werden sie von den bösen Piraten der Rasenden Lola verfolgt, dank Jans genialem Plan können sie entkommen und später bei Jans Familie ein großes Piratenfest feiern.

Ein tolles Erstlesebuch, vor allem für Jungs, in großer Fibelschrift mit vielen, bunten Illustrationen aus der Reihe „Leserabe-Lesen lernen mit Tiptoi“. Im Anhang gibt es verschiedene Rätsel, die mithilfe des Tiptoi-Stiftes zu lösen sind…Von Andrea

Ju1/1, ab 6 Jahren

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Schwarze Katzen: Felicitas Mayall

Mayal Schwarze Katzen
Felicitas Mayall: Schwarze Katzen. Laura Gottbergs 9. Fall. 416 Seiten. Kindler Verlag. 2014

Leben und Wirken der Mafia in München

Während des Berufsverkehrs liegt mitten auf der Prinzregentenstraße in München eine Kiste, so dass sich der Verkehr schon nach kurzer Zeit staut. Da sie außerordentlich schwer ist, sind einige Passanten nötig, um sie auf den Gehweg zu hieven. Als die Polizei sie öffnet, findet sie eine einbetonierte Leiche.

Sergio, Geschäftsführer des italienischen Nobelrestaurants „Montenegro“ und Angehöriger einer Mafiafamilie, ist der Protagonist dieses Krimis. Deutlich schildert F. Mayall seine Gefühlswelt, die völlig aus den Fugen gerät, zumal er noch seinen jungen Neffen Pietro mit in seine kriminellen Machenschaften hineinzieht. Denn die Gefahr für einen Mafioso, der Angst gezeigt oder einen Fehler gemacht hat, ist von Seiten des Clans vollkommen unkalkulierbar.

Abgesehen von den polizeilichen Ermittlungen kommt die private Seite der Kommissarin Laura Goldberg auch in diesem Band nicht zu kurz. Ihre Kinder werden langsam erwachsen und sie muss lernen, loszulassen. Entschädigt wird sie dafür mit mehr Zeit für ihren italienischen Kollegen und Freund Angelo.

Das Buch ist spannend und flüssig geschrieben. Mayalls Schilderungen der Verhaltensweisen einzelner Mitglieder in einer Mafiafamilie fand ich sehr glaubhaft. Die Mischung aus Münchener Schickimicki Gesellschaft, Mafia, gutem italienischen Essen und der Liebe ist herrlich zu lesen. „Fortsetzung folgt“ schreibt Felicitas Mayall zuletzt – hoffentlich bald! …Von Agnes

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Und dann kam Paulette: Barbara Constantine

Und dann kam Paulette
Barbara Constantine: Und dann kam Paulette. Audiobook 5 CD’s.  Argon Verlag. 2013

Als Roland mit seiner Frau und den beiden Söhnen bei Ferdinand, seinem „Papa“ auszieht, ist dieser sehr geknickt. Weit sind sie nicht gezogen, nur in die Stadt über ihr Restaurant. Ferdinand bleibt vorerst allein auf seinem Bauernhof.

Nach einem starken Gewitter läuft ihm der Hund von Marceline, seiner Nachbarin zu und er will nur schnell nach dem Rechten sehen. Da ihr Dach undicht ist und Gasgeruch in der Luft wahrzunehmen ist, überlegt er, sie so lange zu sich zu bitten. Im voraus überlegt er, was sie dagegen einzuwenden haben könnte, ähnlich seiner eigenen Vorbehalte.

Dabei fängt damit eine tolle und abenteuerliche Wohngemeinschaft erst an. Die beiden Enkel von Ferdinand stehlen sich aus dem Restaurant, weg von den streitenden Eltern, die zu wenig Zeit für sie haben. Sie wirbeln auf dem Bauernhof nicht nur den Staub auf, sondern bringen die Herzen der Bewohner wieder auf Trab – durch ihre Unbefangenheit und Neugier.

Der Humor und auch die praktischen Fragen des Alltags und des Zusammenlebens bekommt man hier als Hörer hautnah mit. Das Raumschiff Enterprise und andere Geschichten werden mit eingeflochten. Warmherzig, lustig und ernsthaft zugleich, fast versuchte ich mir diese WG in der Realität vorzustellen.

Wäre es möglich sie auf die Beine zu stellen? Ja – wenn alle anpacken und helfen, sich und ihre Marotten/ Angewohnheiten tolerieren, dann könnte der Bauernhof aus allen Nähten platzen. Ein Hörelebnis für alle, familientauglich, aber auch für noch Alleinlebende durchaus empfehlenswert. … Von AsDa

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Falsche Nähe: Alexandra Kui

cbt Verlag, Alexandra Alexandra Kui. Falsche Nähe. Thriller f. Jugendliche. 285 Seiten. cbt. 2013
Alexandra Kui. Falsche Nähe. Thriller für Jugendliche. 285 Seiten. cbt. 2013

Auf verschiedenen Erzählebenen wird der Reihe nach Spannung aufgebaut. Jemand, Frau oder Mann? ist unklar, fühlt sich der Autorin Audry, verbunden und nah. Zugleich scheint diese Person mit sich und anderen zu kämpfen.

Noa, 17 J. und ihre ältere Schwester Audry, leben zu zweit in Hamburg. Ihre Eltern sind bei einem Unfall verstorben, als Noa noch ein Baby war, zumindest hat ihr Audry das so erzählt. Insgesamt hüllt sich Audry in Schweigen und will die Vergangenheit hinter sich lassen. Sie schreibt Bücher und sorgt so für das tägliche Brot, während Noa noch zur Schule geht. Morde, die Audry in ihrem neuen Romanentwurf erwähnt, passieren parallel in der Wirklichkeit und erschüttern aufgrund ihrer Brutalität die beiden Schwestern und die Bevölkerung von Hamburg.
Ein Motorradfahrer und ein Schwert spielen eine Rolle. Wer versteckt sich und warum? Was hat es mit dem Tod der Eltern auf sich? Wird Noa die Wahrheit herausfinden?
Für Jugendliche und Junggebliebene Leser geeignet, Schrecken und Spannung reichen sich die Hände. Über das Zusammenleben der beiden Schwestern und die (Liebes-) Problematik erfahren die Leser genügend, um sich selbst ein Bild davon zu machen.
Was mir an diesem Roman gefiel: das Streben von Noa nach ihren Wurzeln, das Aneinanderwachsen der Schwestern, der Kampf von Audry für ihre Buch-Ideen, dazu der Hintergrund der Morde und ihrer Aufklärung…Von Asda
Dieses Buch befindet sich “noch” nicht im Büchereibestand. Schreibe bitte einen Kommentar, so kann dein Interesse bei den Neuanschaffungen berücksichtigt werden.

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