Dann mach ich eben Schluss: Christine Fehér

Christine Fehér: Dann mach ich eben Schluss. 416 Seiten Verlag: cbt. 2013
Christine Fehér: Dann mach ich eben Schluss. 416 Seiten
Verlag: cbt. 2013

Mit diesem Buch gewann die Autorin Christine Fehér den Buxtehuder Bullen 2014, ein Jugendbuchpreis, der mit 5000,- Euro dotiert ist.

Zu Beginn gleich ein Ende: Maximilian Rothe, 18 Jahre, Abiturient, fährt auf dem Weg von der Disco nach Hause, auf trockener, freier Straße und ohne Alkohol oder sonstige Drogen, gegen einen Baum und ist sofort tot. Mit im Auto, seine Schwester Natalie, 16 Jahre, seine Freundin, Annika Pietz, 17 Jahre und sein bester Freund und Schulkamerad Paul Fischer, ebenfalls 18 Jahre. Alle drei kommen schwer verletzt ins Krankenhaus und überleben den Unfall. Die schockierten Trauernden, einschließlich der Eltern, Corinna und Matthias Rothe und seinem Lieblingslehrer Werner Brückner fragen sich: „Und was, wenn es kein Unfall war und Max einfach einen Schlussstrich ziehen wollte?“

Nach und nach wird, wie in einem Puzzle, Maximilians Leben zusammengesetzt und eine Antwort deutlich. Alle genannten Personen kommen zu Wort und fügen ein Puzzleteil Schuld hinzu. Max gehört das größte Kapitel und zum Schluss kommt noch eine neue, bisher nur angedeutete, Person, Delia Bauer, 21 Jahre, seine heimlich Liebe, dazu. Auf den beiden letzten Seiten dann, überraschend noch einmal Max und ein ganz unerwartetes Ende.

Mit seiner Schwester hat Max ein sehr gutes Verhältnis, sie unterstützt ihn häufiger bei Differenzen mit dem Vater, auch wenn das selten erfolgreich ist, denn der Vater will nur sein Bestes. Das sind ein Einser Abitur und ein Studium der Medizin oder Jura, damit er mal einen gut bezahlten Beruf hat. Künstlerische Ambitionen haben da keinen Platz. Auf Grund des großen Leistungsdruckes hat Max alles aufgegeben, was ihm Spaß gemacht hat, Fußball spielen, rudern und jetzt noch das Zeichnen. Er will es allen recht machen und niemanden verletzen. Auch seine ständig nörgelnde Freundin will ihn nur verändern und ist keine Stütze. Der einzige Mensch zu dem Max Vertrauen hat, der sein Talent erkannt hat und ihn motiviert seinen eigenen Weg zu gehen, ist der Lehrer Herr Brückner. Dieser hat nun mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde von Max´ Vater zu kämpfen.

Der Roman ist bis zum Schluss spannend und lässt sich gut und zügig lesen. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven werden alle Personen gut und realistisch beschrieben und der Spannungsbogen aufrechterhalten, auch wenn die Spannung eine andere ist, als bei Krimis und Thrillern. Interessant sind die Veränderungen in einzelnen Personen nach dem Unfall durch Reflektieren und Erkennen von Schuldanteilen.

Ich habe das Buch gern gelesen und empfehle es Jugendlichen ab 14 Jahren und Erwachsenen, die Kinder im schulfähigen Alter haben… Von Regina, Treffpunkt Jakobi-Bücherei, Hannover

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Die Kunst sich die Schuhe zu binden

Die kunst sich die Schuhe zu bnden Lena Koppel
Die Kunst sich die Schuhe zu binden. Lena Koppel. Komödie. 97 Minuten. FSK frei o. Alterseinschränkung. 2013

Ein junger Mann, ca. Ende 20, bekommt sein Leben nicht auf die Reihe, verspricht seiner Freundin und der Tochter ständig, dass er sich ändert, an alles denken wird und er sich verbessert. Doch er vergisst es, die Kleine abzuholen. Er beteuert, das würde nicht wieder vorkommen. Nur glaubt seine Freundin nicht mehr daran und setzt ihn vor die Tür. Auch die Theaterkarriere ist vorbei, weil er anders agiert als die Mitspieler ihn brauchen, und er somit job- und beziehungslos ist. Auf dem Arbeitsamt gibt es nichts für ihn, bis auf einen Job als Betreuer in einer Einrichtung für erwachsene Menschen mit Behinderungen, dazu gibt es eine Wohnung. Der Angestellte des Arbeitsamtes zweifelt, ob Alex, so heißt der junge Mann, diese Betreuung hinbekommt. Zuerst lockt ihn mehr die Wohnung. So versucht sich Alex in diesen Job hineinzufinden.
Er wird argwöhnisch beäugt von einer anderen Angestellten der Einrichtung, er eckt an bei der Heimleitung und bei den Eltern der erwachsenen Kinder. Die sind eher beschützend und vorsichtig gegenüber Neuerungen.
Mit seinem Hang die Dinge anders zu sehen und zu nehmen, zeigt er ihnen was er verändern will. Einfach mal etwas anders machen, nicht jahrelang der gleiche Trott…

Als Zuschauer stellt sich die Frage, wie alt muß man werden, um einfach mal Dinge zu erleben und zu machen, an denen er Spaß hat. Über die Musik, die sie alle verbindet, finden sie Zugang zueinander. Jeder nimmt den anderen so wie er ist. Die Heimbewohner merken, was sie an Alex haben, weil er sich für sie einsetzt.
Sie wollen bei „Schweden sucht den Superstar“ mitmachen, die Eltern und die Heimleitung gehen auf die Barrikaden, die Heimbewohner wehren sich… wird es ihnen gelingen teilzunehmen? Schaffen sie es die Zuschauer und Zuhörer mitzureissen? Und was hat es mit der Kunst sich die Schuhe zu binden auf sich?

Anfänglich habe ich gezweifelt, weil der Film als Komödie angepriesen wird, worüber ich lachen darf. Mit der Zeit habe ich mitgefühlt und gelacht, es gab dazu ernste Sachen, insgesamt darf der Zuschauer teilhaben und sehen, wie Alex mit seinen Aufgaben in die Verantwortung ebenfalls für sein Leben wächst. Das ist schon sehenswert, dazu die pfiffigen Ideen der Heimbewohner ihre Vorlieben durchzusetzen… jeder lernt hier etwas.

Im Abspann des Filmes wird daraufhin gewiesen, das es eine wahre Geschichte ist. Ich finde ihn empfehlenswert für die ganze Familie. Evtl. gibt es Gesprächsstoff über die Hobbies und Vorlieben und wie sie miteinander arrangiert werden, so daß alle zufrieden sein können.
Von AsDa

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