Vier Arten, die Liebe zu vergessen: Tommie Bayer

Tommie Bayer: Vier Arten die Liebe zu vergessen
Tommie Bayer: Vier Arten die Liebe zu vergessen. 281 S. Piper. 2012

Vier ehemalige Schulfreunde treffen sich nach zwanzig Jahren wieder und stellen sich ihrer Vergangenheit.

Vier Schulfreunde treffen sich am Grab ihrer ehemaligen Lehrerin nach zwanzig Jahren wieder. Von einer sentimentalen Stimmung ergriffen, lädt Michael die Freunde von einst zu sich nach Venedig ein. Seine Hoffnung, die alte Verbundenheit wieder zu entdecken und die Freundschaft zu erneuern, erweist sich als Illusion. Jeder stellt sich an diesem gemeinsam verlebten Wochenende seiner eigenen Vergangenheit. Vor der Kulisse der morbiden Schönheit Venedigs lässt Tommie Bayer den Leser in einen Abgrund aus gescheiterten Lebensentwürfen und Liebesbeziehungen schauen.
Thommie Bayer hat in seinem gewohnt sanft melancholischen Stil einen stillen Roman über die großen Fragen des Lebens geschrieben, über Freundschaft, Liebe und Lebensräume.
Leider wirkt das Ende der Geschichte ein wenig konstruiert.

Ein leicht zu lesendes Buch für Freunde ruhiger Literatur und Tommie- Bayer- Fans.
Von Christine Lesepunkt: Waldbröl

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

Piece 1. Erinnerung an eine Fremde: Hinako Ashihara

Erinnerung an eine Fremde 1
Hinako Ashihara: Piece 1. Erinnerung an eine Fremde. 192 S. Tokyopop. 2012

Mizuho ist ein Mädchen, die Probleme nie nahe an sich heranlässt. So wirft sie die Trennung von ihrem Freund auch nicht wirklich aus der Bahn, ebenso verliert sie nicht die Fassung als sie die Nachricht vom Tod ihrer Klassenkameradin Haruka erreicht. Erst als Harukas Mutter Mizuho bittet, ihr mehr über die eigene Tochter zu berichten, denn zu Hause hat Haruka von Mizuho als ihrer besten Freundin gesprochen, beschließt sie sich zu ändern.
Schrittweise gelingt es Mizuho sich ihren Mitmenschen zu öffnen und sie begibt sich auf die Suche nach Harukas Spuren und findet schließlich auch zu sich selbst.
Dieses einfühlsam erzählte und vielschichtige Manga ist wie ein Puzzlespiel, das sich im Kopf des Lesers Stück für Stück zu einem Gesamtbild zusammensetzt. Die Geschichte bietet Motive der Selbstfindung, die zum Nachdenken anregen. Von Sibylle

Band 1.-4. kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du Band 1. vormerken.

Léon und Louise: Alex Capus

Alex Capus:
Alex Capus: Léon und Louise. 320 S. Carl Hanser Verlag. 2011

Eine wunderbare Liebesgeschichte

Am Anfang des Buches „Léon und Louise“ wird Léons Trauergottesdienst beschrieben, zu dem eine der Familie unbekannte Frau kommt, die den Toten küsst.
Die Geschichte beginnt gegen Ende des 1. Weltkrieges, als Léon Louise kennen- und lieben lernt, und endet mit seinem Tod 1986 in Paris. Das Schicksal dieser beiden Menschen wird geprägt durch die Gefahren und die damit verbundenen Probleme während der Weltkriege. Léons Werdegang, sein Verhalten im Beruf und in seiner Familie stehen im Vordergrund, aber auch Louises Gefühle und ihre Einstellung zu dem Doppelleben, das sie mit ihrem Geliebten führen muss, werden erzählt.

Capus gelingt es in dieser Liebesgeschichte immer wieder Spannung zu erzeugen. In seiner einfachen Sprache beschreibt er das Leben der Protagonisten sehr einfühlsam, teilweise romantisch, ohne dabei kitschig zu werden. Er versetzt den Leser in eine angenehme, sich wohlfühlende Stimmung, so dass er es bedauert, das Buch am Ende zur Seite legen zu müssen.

Eine wunderschöne Liebesgeschichte.
Von Agnes

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen weden. Hier kannst du dich vormerken.

34 Meter über dem Meer: Annika Reich

Annika Reich: 34 Meer über dem Meer
Annika Reich: 34 Meter über dem Meer. 272 Seiten. Hanser Verlag. 2012

Der Wunsch durch einen Wohnungstausch aus dem Leben auszubrechen und eigene Träume zu verwirklichen, bringt die junge Ella mit dem alten Horowitz zusammen.
Ella beginnt gerade ihren ersten, richtigen und geordneten Job bei einem Radiosender. Ihre persönliche Spezialität sind interessante Frauenportraits, denn, … „Immer wenn ich was über eine Frau lese, die mich interessiert, frage ich mich, ob ich nicht eigentlich lieber wie sie leben möchte. Das ist doch eine Frage, die wir uns alle immer mal wieder stellen: Lebe ich das Leben, dass ich immer haben wollte? Und wie viele wollen ihres am liebsten tauschen?“ … so jedenfalls lautet Ellas Credo, welches sie aber immer wieder an der Liebe scheitern lässt. Folglich gestaltet sich auch ihre Beziehung zu Paul, der sie liebevoll mit der jungen und verträumten “Holly Golightly” aus Frühstück bei Tiffany vergleicht und in den sie gefühlt zum ersten Mal richtig verliebt ist, zunächst als aussichtslose und emotionale Zwickmühle.
Als Ella unfreiwillig Zeugin eines Unfalls, der Fahrradkurierin Natalia wird, entdeckt sie auf dem Nachhauseweg vom Krankenhaus eine Annonce. … 6-Zimmer-Wohnung in Charlottenburg zu tauschen gegen 2/3-Zimmer. Kein Aufpreis, keine Nebenkosten, keinerlei Avancen. … Ohne lange zu zögern und bereit aus ihrem Leben und den Problemen zu verschwinden geht sie auf das Angebot ein und trifft auf den alten aber irgendwie genialen und lebensklugen Horowitz.
Horowitz selber gibt sich Ella gegenüber als gescheiterter Meeresforscher aus, der sein Leben schon fast hinter sich hat und sich nun endgültig von allem Ballast befreien möchte, sein Buch, ungeschrieben lassen, ausbrechen aus seiner mit schrägen Requisiten vollgestellten Wohnung und wieder Herr über sein Leben werden. Horowitz zögert nicht lange und bald ist er mit Sibylle, Ellas Mutter, auf weite Europareise aufgebrochen – endlich Richtung Meer.
Sehr viel zaghafter und vorsichtiger als Horowitz gelingt es schließlich auch Ella sich den anderen Menschen gegenüber zu öffnen und so auch Paul Schritt für Schritt an sich heranzulassen.

Annika Reich ist gelungen sehr überzeugend und sensibel zu erzählen, wie es sich anfühlt jung zu sein und wie man sich fühlen könnte, wenn man alt wäre und aus einem irgendwie falsch gelebten und leeren Leben hinaus möchte. Von Sibylle

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken

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